Blutegeltherapie

Die Blutegeltherapie ist in der Heilkunde schon seit dem Altertum bekannt. Sie zählt zu den klassischen Ausleitungsverfahren, wie auch der Aderlass oder das Schröpfen. Ausleitungsverfahren dienen dazu, Schlacken und andere Schadstoffe aus dem Blutkreislauf abzutransportieren. Die Blutegeltherapie wird sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde praktiziert und erfreut sich in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit.

Anwendungsgebiete der Blutegeltherapie

  • Hauptindikationen sind lokale Entzündungen, wie z.B. Thrombophlebitis, Abszesse, Furunkel, Tendovaginitis, Bursitis, Arthritis, Gicht, rezidivierende Otitis, Mastitis
  • Venöse und kapilläre Durchblutungsstörungen, wie z.B. Varizen, Ulcus cruris, Replantationen, Hörsturz, Tinnitus
  • Chronische Beschwerden am Bewegungsapparat und Muskeln wie, Arthrose, Myogelosen, Spannungskopfschmerz und Wirbelsäulenbeschwerden (Prolaps)
  • Prellung, Quetschung, Hämatom, Sportverletzungen, Herpes Zoster
  • Hypertonie
  • erhöhter Hämatokrit

Vorbereitung für die erfolgreiche Behandlung mit Blutegel

Eine Blutegeltherapie bedarf der Vorbereitung. Es ist wichtig rechtzeitig einen Termin zu vereinbaren, damit die Blutegel frisch in der Praxis bereitstehen und bereits aklimatisiert sind. Am Tag der Behandlung bitte keine Bodylotion oder Parfüms benutzen. Es erfolgt zunächst eine sorgfältige Anamnese, bzw. sollten bis dahin gegebene Kontraindikationen ausgeschlossen sein.

Behandlung

Eine Blutegelbehandlung dauert ca 1 bis 2 Stunden, manchmal auch länger. Nach sorgfältiger Untersuchung der Region werden die Egel (meistens 2-6) angesetzt. Sie beissen sich fest und geben dann verschiedene antiphlogistische, antithrombolitische und den Lymphstrom beschleunigende Substanzen ab . Dadurch wird die Fließeigenschaft des Blutes verbessert. Die Wirkung der Therapie ist die eines lokalen Aderlasses und ist bei allen lokalen, gestauten, durchblutungs-und stoffwechselgestörten Prozessen angezeigt.

Ist der Egel vollgesaugt, fällt er von alleine ab. Die Bisswunde kann bis zu 24 Stunden nachbluten., weshalb ein saugfähiger Verband angelegt wird. Am kommenden Tag kann der Verband durch ein kleines Pflaster ersetzt werden.

Kontraindikationen

  • Hämophilie, auch ausgelöst durch Medikamente (z.B. Marcumar)
  • schwerwiegende Organerkrankungen
  • akute, fieberhafte Infekte
  • Schwangerschaft
  • ausgeprägte Immunschwäche, HIV, Anämie, Leukämie,
  • dialysepflichtige Patienten
  • Wundheilungsstörungen
  • allergische Disposition, insbesondere auf tierisches Eiweiß